Eine Polyneuropathie ist eine Erkrankung des peripheren Nervensystems, die mit Gefühlsstörungen, Missempfindungen und möglicherweise auch motorischen Störungen einhergeht. Insgesamt sind ca. 600 Ursachen für eine Polyneuropathie beschrieben worden. Die zwei häufigsten Auslöser für eine Polyneuropathie in Europa sind Diabetes mellitus mit 30 Prozent der Fälle und die Alkoholkrankheit mit rund 25 Prozent. Recht häufig ist auch eine Polyneuropathie in Folge einer Chemotherapie bei Tumorerkrankung.
Defizite an Mikronährstoffen können ebenfalls Polyneuropathien auslösen, da viele Mikronährstoffe für den Nervenstoffwechsel von zentraler Bedeutung sind. Eine Therapie mit Mikronährstoffen ist aber nicht nur bei einer Vitaminmangel-Polyneuropathie indiziert, sondern kann auch bei anderen Polyneuropathieformen eine wichtige unterstützende Maßnahme sein. Mikronährstoffe wirken auf verschiedene Art neuroprotektiv, antioxidativ, antientzündlich und durchblutungsverbessernd.
Dazu einige Beispiele aus aktuellen Studien:
Forscher aus China publizierten eine Metaanalyse über einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel und der Polyneuropathie bei Patienten mit Typ-2-Diabetes. Sie konnten zeigen, dass ein Vitamin-D-Mangel mit der Entstehung und Entwicklung einer Polyneuropathie bei Typ-2-Diabetikern assoziiert war. Die Wissenschaftler empfehlen eine Vitamin-D-Supplementierung zur Vermeidung einer Neuropathieentwicklung bei den Patienten.
In einem Fachartikel beschäftigte sich ein Wissenschaftler aus Indien mit der möglichen Bedeutung von Vitamin K2 bei der Behandlung der diabetischen Polyneuropathie. Vitamin K ist für die Bildung von Sphingolipiden erforderlich, die wiederum wichtige Bestandteile von Myelin sind. Vitamin K ist also wichtig für die Gesunderhaltung der Myelinscheiden.
Wie eine Forschergruppe aus Indien publizierte, haben Patienten, die Metformin einnehmen, ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-B12-Mangel und für eine periphere Neuropathie. Wissenschaftler aus Australien beschäftigten sich in einem Fachartikel mit präventiven und therapeutischen Optionen bei der Chemotherapie-induzierten peripheren Neuropathie. Unter anderem erwähnten sie Vitamin E zur Prävention einer Cisplatin-induzierten Polyneuropathie. Weitere Mikronährstoffe, die zur Prävention der Chemotherapie-induzierten Polyneuropathie in Frage kommen, sind z. B. Vitamin B6, Glutathion, Acetyl-L-Carnitin sowie Omega-3-Fettsäuren.
Forscher aus der Türkei konnten nachweisen, dass Vitamin D bei der diabetischen Polyneuropathie die Freisetzung von Entzündungsmediatoren positiv beeinflussen konnte. Wie iranische Wissenschaftler publiziert haben, erwies sich eine Kombination aus Training und Vitamin-D-Supplementierung zur Verbesserung der Symptome einer Neuropathie bei weiblichen Typ-2-Diabetikern als wirksam. Im Mai 2017 veröffentlichten Forscher aus der Tschechischen Republik einen Fachartikel über Ernährungsfaktoren bei der Chemotherapie-induzierten Polyneuropathie. Die bedeutendste Erkenntnis war, dass eine Supplementierung von Vitamin D vor der Chemotherapie eine effiziente prophylaktische Maßnahme darstellen könnte, um das Risiko für Polyneuropathie durch die Chemotherapie zu verringern.
Mikronährstoffdefizite können nur durch eine entsprechende Mikronährstoffanalyse festgestellt werden. Dazu empfehlen wir den DCMS-Neuro-Check. Auf der Basis der ermittelten Laborwerte kann dann eine gezielte Supplementierung erfolgen.
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